Überblick

  • Musik und Texte: Andreas Munke, bearbeitet und erweitert von Martin und Andreas Munke
  • Chorsätze: Christoph Sramek, bearbeitet von Martin Munke
  • Aufführungszeiträume: Juni 2000 bis September 2002, September 2013 bis September 2019
  • Uraufführung: 10. Juni 2000 in Elbingerode
  • Anzahl der Aufführungen: 31
  • CD-Aufnahme: 2001 im Tonstudio "Rehgarten" in Röhrsdorf

Informationen zum Stück

Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden. (Luk. 15, 24)
Der Höhepunkt einer Geschichte, die von der tiefen Liebe Gottes zu seinen verlorenen Kindern erzählt, einer Geschichte, die durch alle Zeiten aktuell geblieben ist, einer Geschichte, die wir mit "Verloren? Gefunden!" in unsere Zeit transportieren wollen. Dieses Stück wird Widersprüche auslösen und das ist gut so. Der verlorene Sohn könnte unser eigener Sohn sein oder auch wir selbst. Wie gehen wir um mit den Menschen am Rand, mit jenen, die sich abseits unserer eigenen Wertvorstellungen bewegen?

Die Sprache der Lieder ist aggressiver geworden, so wie unser Leben. Mancher wird sich fragen: "Passen diese Texte noch in kirchliche Räume? Warum ist das schönste Lied ausgerechnet der Hure gewidmet?" Die Grenzen zwischen Täter und Opfer verschwimmen. Zwischen Gut und Böse zu trennen, fällt uns zunehmend schwerer. Gut, dass wir Gottes Wort als Maßstab haben.

Wir bieten keine Lieder zum Zurücklehnen und Genießen. Dieses Stück ist zum Miterleben gedacht, zum Mitleiden und Mitfreuen. Zu unserem 40-jährigen Jubiläum 2013 wird es in einer überarbeiteten und stark erweiterten Fassung präsentiert, welche die Musicalelemente aus "Jedermann" aufgreift und weiterführt.

Band-Besetzung:

  • Kerstin Arnold: Schlagzeug und Klavier
  • Mirko Gräser: Bass
  • Florian Hößler: Gitarre (ab 2013)
  • Andreas Munke: Gitarre
  • Martin Munke: Klavier
  • Holger Weise: Keyboard

Livemitschnitte auf YouTube



Liedtexte

1. Erzähl uns mehr

Streift die Sonne den Horizont, legt sich langsam die Dunkelheit über das Land,
Stille breitet sich aus
Eine Ahnung von kühler Luft, sanfter Wind zeichnet Wellen sacht in den Sand,
die Wüste atmet aus.

Halten Männer am Wege an, schütteln Hitze und feinen Staub aus dem Gewand,
richten Nachtlager ein.
Teilen Brote und Fische auf, reichen Schläuche mit Wasser von Hand zu Hand,
sag wer werden sie sein.

Unterwegs nach Jerusalem, sind zwölf Männer und einer den man Meister nennt.
Alles schaut zu ihm auf.
Es ist Jesus von Nazareth, Gottes Sohn. Und sie lagern sich um ihn im Kreis.
Und sie fordern ihn auf.

Erzähl uns mehr, von des Vaters Reich.
Zeig uns den Weg, ist er auch noch so weit.
Erzähl uns mehr, von des Vaters Reich,
erzähl uns mehr, von der Herrlichkeit.


Da hebt Jesus zu reden an, spricht von Weinstock und Rebe, vom Schatz auf dem Feld.
Spricht vom Salz und vom Licht.
Spricht vom Senfkorn, vom treuen Knecht, vom Gebet und vom Sauerteig, vom Brot der Welt,
bis die Nacht herein bricht.


2. Vom Sinn der Gleichnisse

Warum sprichst du in Rätseln, dunkel bleibt der Worte Sinn,
sage es doch klar und einfach, wo führn Gottes Wege hin.
Viele Menschen die dich hören schaun dich fragend an,
weil sogar der Schriftgelehrte nichts begreifen kann.

Denn euch ist es gegeben, mein Gleichnis zu verstehn.
der Herr gab euch die Gnade, des Himmels Geheimnis zu sehn.

Wie können wir begreifen, was die Weisen nicht verstehn,
was die Augen nicht erkennen, sag wie können wir das sehn.
Was Gerechten und Propheten ein Geheimnis bleibt,
wird an ihnen offenbart so wie Jesaja schreibt.

Sie hören mit den Ohren und werden nicht verstehn,
sie sehen mit den Augen und werden trotzdem nicht sehn.

Denn er hat es verborgen den Weisen dieser Welt
und offenbart den Narren, was für das Reich Gottes zählt.



3. Ich will raus

Viel zu lange rumgesessen und schon völlig eingestaubt.
Viel zu lange ohne Fragen was der Vater sprach geglaubt
Viel zu lange brav gewesen und das Leben halb verpaßt.
Viel zu lange nur verzichtet und die Chancen nicht erfaßt.

Ich will raus, ich will raus.
Ich will raus, ich will raus.
Ich will endlich leben, Vater zahl das Erbe aus.


Viel zu lange von Geboten meines Vaters eingeengt.
Viel zu lange schon von Zweifeln und Gewissensnot bedrängt.
Viel zu lange still und folgsam in der ausgetretnen Spur.
Viel zu lang auf gleichen Pfaden, stehngeblieben ist die Uhr.

Viel zu lange abgeschottet von der großen bunten Welt.
Viel zu lang von all der Weite nur ein schmales Feld bestellt.
Viel zu lange nur verhalten wie sich's ziemt und wie sich's schickt.
Viel zu lange all die Triebe nur gewaltsam unterdrückt.


4. Deines Vaters Haus

Deines Vaters Haus hat offne Türen, du kannst hinausgehn,
wann immer du auch willst.
Deines Vaters Haus hat offne Türen, du kannst hinausgehn,
wann immer du auch willst.


Doch denk daran, was mancher sucht, gibst du leichtfertig hin,
des Vaters Gaben und sein Wort erachtest du gering.
Das Oberflächliche, Vergängliche, das Glitzernde, der Tand
verlocken dich, ziehn dich in fremdes Land.

Doch denk daran, hier ist der Platz, wo du zuhause bist,
der Platz wo man dich wenn du gehst am schmerzlichsten vermißt.
Und du läßt Liebe und Vertrauen und Geborgenheit zurück,
und ohne dich fehlt hier im Haus ein Stück.

Doch denk daran, dies Haus hier ist dein Schutz, dein Schirm, dein Schild,
wo man dich annimmt wie du bist, mit Liebe dich umhüllt.
Hier kannst du lachen, kannst du singen, kannst du weinen, kannst du schrein
und einfach nur ein Kind des Vaters sein.


5. Money

Du brauchst zuerst die Ellenbogen, du musst ein Schwein sein in dieser Welt.
Wer ehrlich ist wird nur betrogen, und Macht gewinnst du nur durch Geld.
Dynamisch jung und intelligent, schön und erfolgreich musst du sein.
In einer Welt die dem Mammon nachrennt, alles was hier zählt ist der Schein.

Money, Money, Money, Money,
Money, Money, Money, Money,
Money, Money, Money, Money,
MONEY!!!


Trainiere fleissig hohle Sprüche, häng deinen Mantel stets nach dem Wind.
Lass dich vom Fiskus nicht erwischen, wenn du im Haifischbecken schwimmst.
Spiel mit beim großen Monopoly, und kaufe schnell die Schlossallee.
Kassiere kräftig, jetzt oder nie, schnell ist deine Chance passé.

Sei kalt berechnend und gerissen, der Starke ist nur stark allein.
Nur hinderlich ist ein Gewissen, und förderlich ein Herz aus Stein.
Denn wer nicht mit den Wölfen heult, der wird ins Abseits kalt gestellt.
Der große Kuchen ist schnell verteilt, die Börse crasht, die Aktie fällt.


6. Wir wollen nur deine Seele

Schau das goldene Licht, spür das ewige Sein,
Energie aus dem All, dringt in den Körper ein.
weite deinen Geist, übe Medidation,
steig die Stufen empor, hin zum Himmelsthron.

Wir wollen nur deine Seele, wir wollen nicht mehr.
Wir wollen nur deine Seele, gib sie her gib sie her gib sie her.


Dreh auf dem Lebensrad, dich im ewigen Kreis,
Nimm dein Karma an, werd mit dem Kosmos eins,
fang den göttlichen Strahl, vereine Yang und Ying,
laß den astralen Leib, ins Nirwana ziehn.


7a. No Hope with Dope (Originalfassung 2000)

Schulstress, Markenwahn, Gruppenzwang, Ecstacy.
Leistungsdruck, Karriereknick, Sozialabstieg, Alkohol.

There is no hope with dope.
There is no hope with dope.
There is no hope with dope.
No hope with dope.
No hope with dope.


Körperkult, Egotrip, Seelenstrip, Kokain.
Zukunftsangst, Alltagsfrust, Wertverlust, Heroin.


7b. Drugs, Sex and Rock'n Roll (Neufassung 2013)

Lass die Röhre glühn, lass die Funken sprühn,
spür wie die Membran vibriert.
Schlag die Bassdrum an, treib den Herzschlag an,
bis dich der Steppenwolf anstiert.
Power ohne Rast, schmeck den Angel Dust,
komm und wirf die Harley an.
Lucy in the sky, zwischen down und high,
grüßen wir den Sensenmann.
Leben hemmungslos und schnell.
Rasen auf dem highway to hell.

Drugs and Sex and Rock 'n Roll.
Drugs and Sex and Rock 'n Roll.
Drugs and Sex and Rock 'n Roll.


Schlägt es Mitternacht, dann wird Dampf gemacht,
es geht nur noch geradeaus.
Gleißend wird es hell, alles dreht sich schnell,
dann schießt's dir die Lichter aus.
Rennen ohne Ziel, in dem großen Spiel,
gieren nach dem nächsten Schuss.
Nur wer wagt gewinnt, wenn das Blut gerinnt,
scheißegal dann ist halt Schluss.
Leben hemmungslos und schnell.
Rasen auf dem highway to hell.


8. Rose der Nacht

Komm her zu mir, gib mir ein Stück
von deiner Einsamkeit.
Was du mir gibst, geb ich zurück
dann sind wir einsam zu zweit.

Ich bin die Rose der Nacht,
ich bin die Frau die jeden liebt,
die dich unterm Neonlicht mit schwerem Duft verführt,
ich bin die Rose der Nacht.


Kinder der Nacht, ohne Gesicht,
Leben auf schmalem Grat.
Zukunft verlorn, Wege ins Nichts,
Wandern auf dornigem Pfad.

Nimm meine Lust, solange es
unter der Asche noch glüht.
Nimm was noch bleibt, nimm dir den Rest,
morgen schon bin ich verblüht.


9. Mensch gib acht

Mensch gib acht auf deine Gaben,
sie sind dir von Gott geliehn.
Mensch gib acht sie recht zu nutzen,
gib die Frucht zurück an Ihn.
Laß das Gleichnis Warnung sein, vom ungetreuen Knecht,
denn das Urteil deines Herrn ist hart und stets gerecht.

Mensch gib acht auf deine Seele.
Mensch gib acht sie jagen dich.
Mensch gib acht falsche Propheten
locken und verführen dich.
Denn was nützt es dir wenn du die ganze Welt gewinnst
aber Schaden an der unsterblichen Seele nimmst.

Mensch gib acht auf deinen Körper
er ist Glied am Leib des Herrn.
Mensch gib acht er ist ein Tempel
für den heilgen Geist des Herrn.
Und vergiß nicht daß du selbst,
wenn einst dein Leib vergeht
durch des Vaters Kraft mit Jesus Christus auferstehst.


10. In the Name of Love

Ich bin der Mann, der in der Nacht deine Mülltonne leert,
der die Strasse kehrt, der den Castor fährt,
der dir das Scheisshaus putzt, ich wird benutzt für jeden Dreck,
ich will hier weg, ich hab es satt ich will nach Haus.
Ich bin der Dauergast auf dem Arbeitsamt,
polizeibekannt, aus der Wohnung verbannt.
Schlaf unter Brücken, muss mich bücken wenn der Freier will,
erstorben das Gefühl ich hab es satt.

Eben noch der tolle Mann von Welt,
reich und schön, die Taschen voller Geld,
alles schien so einfach, das Leben nur ein Spiel,
jetzt hab ich’s satt und will nach Haus.
Eine Party nach der andern, feiern, trinken und noch mehr,
alle waren sie gekommen, doch nun ist die Tasche leer.
Niemand hier, der sich um mich noch schert,
ich hab verspielt, ich hab es satt, ich will nach Haus

In the name of love, please try to pray, trust God He knows the way.
In the name of love, please don't remain, God shows you the way.


Ein Leben in Scherben, zerbrochen jeder Halt,
wohin soll ich mich wenden, das Ende kommt bald.
Alles geht kaputt, jede Hoffnung ist verlorn,
ich will hier weg, ich hab es satt, ich will nach Haus.
Viele offene Fragen, keine Antwort und kein Mut,
Kein Sinn und keine Richtung, ich kann nur schreien voller Wut.
Vegetieren ohne Ziel, keine Stütze, kein Ventil,
ich hab es satt, ich will nach Haus.

Ich bin der Mann ohne Gesicht, du siehst mich nicht,
wenn du vorüber gehst und die Nase wegdrehst,
der im Abfall wühlt, auf dem Schulhof dealt,
kein Ausweg mehr, ich will nach Haus.
Ich bin der Schwarze, der Türke, der Asylant,
die Heimat verbrannt, ein Fremder im Land.
Sie werden kommen mich zu jagen, zu schlagen ohne Fragen,
das Ende ist nah, ich hab es satt.


11. Wenn du ganz unten bist

Wenn du ganz unten bist, wenn du kein Ziel mehr siehst,
nur Wände die sich schließen rings umher.
Wenn dir die Zukunft fehlt und wenn dich nichts mehr hält,
nicht Glaube, Liebe und nicht Hoffnung mehr.

Dann schreie zum Herrn, er hilft dir auf in deiner Not.
Dann schreie zum Herrn, gnädig ist dein Gott.


Wenn du den Weg verlierst, selbst in der Hitze frierst,
gefallen wie ein welkes Blatt im Wind.
Wenn du im Kreis dich drehst, nur über Scherben gehst,
verloren wie ein ausgesetztes Kind.

Wenn dich der Mut verläßt, wenn du vorm Abgrund stehst,
dein Schiff weitab von jedem Ufer treibt.
Wenn sich das letzte Licht, in trüben Scheiben bricht,
wenn nichts mehr als Erinn'rung von dir bleibt.

Und wenn du glaubst, dass du am Ende bist,
dass alles aus ist und vorbei.
Wenn dich sonst keiner hört, er hört dich noch.
Drum schrei, drum schrei, drum schrei!



12. Vater ich habe gesündigt vor dir

Wie soll ich es ihm sagen, hat was ich tu noch Sinn.
Was Worte nicht beschreiben können leg ich vor ihm hin.
Wie hab ich ihn mißachtet, verschmähte seinen Rat
und alles was ihm wertvoll war ich nur mit Füßen trat.
Ich habe mich verrannt, verlaufen, rettungslos verirrt,
ich hab den einzgen Weg verloren, der zum Ziel mich führt.

Vater ich habe gesündigt vor dir,
gesündigt vor dir und gegen den Himmel,
ich bin nicht mehr wert dein Sohn zu sein,
doch eine Gnade erbitte ich mir,
stell mich als geringsten deiner Knechte ein.


Wie wird er mich empfangen, wie kann er mir verzeihn,
was niemals zu vergeben ist. Kann da noch Gnade sein?
Ist alles schon verloren, die letzte Chance vertan,
wird er mit Schimpf vom Hof mich jagen, schaut er mich noch an.
Voll Schmerzen habe ich erkannt, daß ich verloren bin,
nimmt er mich heut noch einmal an gibts einen Neubeginn?

Ich kann es fast nicht glauben, mein Sohn ist wieder hier,
wie habe ich um ihn getrauert, nun steht er vor mir.
Er war für mich gestorben und ward lebendig heut,
er war verloren ward gefunden weil er tief bereut.
Der Sünder wagt den Neuanfang, heut kehrt er endlich heim.
Nicht über tausend der Gerechten wird mehr Freude sein.

Komm her ich will dir vergeben verzeihn,
denn du bist mein Sohn den ich herzlich liebe.
Und alles was war wird ausgelöscht,
du sollst von neuem ein freier Mann sein,
und vor allen Menschen sprech ich dich gerecht.



13. Lasst uns feiern

Laßt uns feiern, der Sohn ist heimgekehrt.
Laßt uns feiern, der Sohn ist heimgekehrt.


Verloren und gefunden, verlassen nie allein,
verirrt nie aufgegeben kehrt er um und heim.

Bringt ihm die besten Kleider, gebt ihm den schönsten Ring
und auch die neuen Schuhe, kommt herbei und singt.

Auf räumt die Vorratskammer, zieht an das Festtagskleid,
auf laßt uns fröhlich tanzen. Alles ist bereit.


14. Warum

Wie kannst du nur meinen Bruder ehren, gibst ihm Schuhe Ehrenkleid und Ring,
ihm, der deine Liebe so verachtet. Vater sag, was kam dir in den Sinn.
Er verspielte Hab und Gut mit Huren, er ging fort und ward der Sünde Knecht,
er verdient nichts außer der Verdammnis. Vater warum sprichst du ihn gerecht.

Unbedacht das halbe Erbe durchgebracht,
des Vaters Worte nur verlacht, ließ er uns hier allein.
Voller Hast, das was er hatte schnell verpraßt,
Gebote Gottes nur Ballast, wie kann da Gnade sein.


Ich hab Tag und Nacht für dich geschuftet, habe was du gabst für dich vermehrt,
hielt mich immer treu an deiner Seite, habe immer dein Gebot geehrt.
Nie hast du ein Fest für mich gegeben, nie mich über andere gesetzt,
nie durft ich mit meinen Freunden feiern. Vater sieh doch wie du mich verletzt.


15a. Unbegreiflich ist die Liebe (Originalfassung 2000)

Kannst du dem Bruder in die Augen sehn,
wenn dich der Neid zerfrißt und Mißgunst dir die Seele trübt.
Ihm vorbehaltlos gegenüberstehn
mit dem Gefühl er wird vom Vater mehr als du geliebt.
Wie kann es sein, daß die Gnade ihm so unverdient zufällt,
wie kann es sein, daß der Sünder mehr als der Gerechte zählt.

Unbegreiflich ist die Liebe, unbegreiflich wunderbar,
die nicht nach Verdienst und nicht nach deinen guten Werken fragt.
Unbegreiflich ist die Liebe, allumfassend grenzenlos,
die der Vater jedem schenkt, der einen neuen Anfang mit Ihm wagt.


Wie oft hast du dich schon vom Weg entfernt,
wie oft hielt Gottes Hand dich kurz vorm Abgrund noch zurück.
Hast du aus seinen Worten nichts gelernt,
fehlt nicht in deinem Lebenspuzzle noch das letzte Stück
das Jesus meint wenn er von dem höchsten der Gebote spricht,
und wenn die Welt auch vergehn mag, endet Gottes Liebe nicht.

Die Liebe die vergeben kann, wo Menschen längst nicht mehr verzeihn,
die offen vorbehaltlos ist, die einfach spricht komm heim,
die einfach spricht komm heim.



15b. Unbegreiflich ist die Liebe (Neufassung 2013)

Kannst du dem Bruder in die Augen sehn,
wenn die Missgunst an der Seele frisst?
Ihm vorbehaltlos gegenüberstehn,
wenn du mal wieder der Verlierer bist?
All seine Taten bleiben ungesühnt,
was er bekommt, dass hättest du verdient.

Unbegreiflich ist die Liebe, unbegreiflich wunderbar,
die nicht nach Verdienst und nicht nach deinen guten Werken fragt.
Unbegreiflich ist die Liebe, unbegreiflich grenzenlos,
die der Vater jedem schenkt, der einen neuen Anfang mit Ihm wagt.


Wie oft hast du dich schon vom Weg entfernt,
wie oft hielt Gottes Hand dich noch zurück?
Hast du aus deinen Fehlern nichts gelernt,
vielleicht hast du auf auf dich den falschen Blick?
Was nützt dir aller Reichtum dieser Welt,
wenn's dir im Leben an der Liebe fehlt?

Die Liebe die vergeben kann, wo Menschen längst nicht mehr verzeihn,
die offen vorbehaltlos ist, die einfach spricht komm heim,
die einfach spricht komm heim.



16. Brüder im Haus des Herrn

Wenn wir von einem Tische essen,
wenn wir das Brot einander brechen,
wenn wir auf Gottes Worte hör'n,
dann sind wir Brüder im Haus des Herrn,
dann sind wir Brüder im Haus des Herrn.

Wenn wir nicht nach uns selbst nur fragen,
wenn wir gemeinsam Lasten tragen,
wenn wir auf Gottes Worte hör'n,
dann sind wir Brüder im Haus des Herrn,
dann sind wir Brüder im Haus des Herrn.

Wenn wir aus der Vergebung leben,
wenn wir die Liebe weitergeben,
wenn wir auf Gottes Worte hör'n,
dann sind wir Brüder im Haus des Herrn,
dann sind wir Brüder im Haus des Herrn.

Im Haus des Herrn wird Freude sein, vergessen alles Leid,
so unvorstellbar und uns doch so nah.
Und eine Ahnung, eine Sehnsucht,
die uns zu Ihm treibt, komm laß dich fallen, Gott ist für dich da,
komm laß dich fallen, Gott ist für dich da,
komm laß dich fallen, Gott ist für dich da.


Bericht vom Jubiläumswochenende 2013 mit Uraufführung der Neufassung von "Verloren? Gefunden!" (27. bis 29. September 2013)

40 Jahre Band und Chor Adora – eine lange Zeit, in der nur die wenigsten Musikformationen fast durchgängig tätig sind. Grund genug für uns, gemeinsam zu feiern und Gott zu danken für alles, was er uns geschenkt hat. Wie schon 2003 und 2008 bildete die Burgstädter Stadtkirche den Ort der Jubiläumsaktivitäten, und das diesmal gleich für ein ganzes Wochenende.

Am Freitag ging es los mit der vorerst letzten Aufführung unseres "Jedermann"-Musicals. Zum insgesamt 28. Mal wurde das Stück auf die Bühne gebracht, davon hatten vier Konzerte zu unterschiedlichen Anlässen an unterschiedlichen Orten in Burgstädt stattgefunden. Die Stadtkirche war allerdings noch nicht darunter gewesen, so dass es höchste Zeit wurde, auch hier noch einmal zu gastieren. Und keine Darbietung ohne Premiere: Zum Abschluss standen die Nachwuchs-Gräser-Geschwister Jessica und Janina das ganze Stück mit auf der Bühne, nachdem sie zuvor mehrfach unabhängig voneinander bzw. für Einzelpassagen mit dabei gewesen waren. Um die 100 Besucher hatten sich aufgemacht und verbrachten den Abend mit uns, der für alle ein sehr emotionaler war. Die Premiere in Löbau im Juni 2007 lag ja immerhin schon mehr als sechs Jahre zurück – so lange hatten wir es bisher noch mit keinem Stück "ausgehalten" und trotz der Umbesetzungen Anfang 2012 kontinuierlich aufgeführt. Außer dem heimischen Sachsen wurden dabei mit Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt (teilweise mehrfach) noch vier andere Bundesländer besucht. Allein für diese Touren summieren sich die gefahrenen Kilometer auf mehr als 4000 pro Fahrzeug – nicht selbstverständlich für eine Gruppe aus weit mehr als 20 Leuten, die das ohne monetären Anreiz in ihrer Freizeit machen. Entsprechend wurde zum Abschluss noch einmal alles gegeben, und für viele Zuschauer, die das Stück schon mehrfach erlebt hatten, war diese Aufführung die intensivste. Aber auch die "Erstbesucher" zeigten sich am Ende begeistert, und den Satz "Hätten wir das doch nur eher gekannt" hörte man nicht nur einmal.

Einen Tag später war das Lampenfieber dann um einiges höher, stand doch die Premiere der Neuinszenierung von "Verloren? Gefunden!" auf dem Plan. Es war ein langer Weg bis dahin, nachdem wir uns Anfang 2011 aus verschiedenen Gründen entschieden hatten, einen eigentlich geplanten anderen "Jedermann"-Nachfolger zunächst nicht in Angriff zu nehmen. Im Frühjahr 2012 hatten dann die Proben für die Neuauflage des Gleichnisses von den zwei verlorenen Söhnen aus Lukas 15, 11-32 begonnen. 1999/2000 hatte Andreas die biblische Geschichte erstmals in musikalische Formen gegossen. die Uraufführung war damals am 10. Juni 2000 in Elbingerode über die Bühne gegangen. Schon damals hatte es einige kurze Schauspielszenen gegeben, womit erstmals die Grenze zum Musical gestreift wurde. Diesen Weg sollten wir mit den Weihnachtsprogrammen "Ankunft" von 2004/05 und "Alles Zufall, oder?" von 2010/11 sowie eben dem "Jedermann"-Musical weiterbeschreiten und auch jetzt wieder fortführen. Die Zwischenszenen wurden von Martin stark ausgebaut und einige neue Rollen eingeführt, so dass die Spielzeit auf fast 90 Minuten anstieg und darin selbst "Jedermann" übertrifft. Zur Überarbeitung gehörte auch die "Generalüberholung" einiger Lieder wie "Unbegreiflich ist die Liebe", dem Andreas neue Melodien und Rhythmen verpasste. "No Hope" wurde durch das bereits für die Urfassung geplante "Drugs, Sex and Rock'n Roll" ersetzt, dass den Abstieg des Sohnes etwas krasser vermittelt und wofür der Text durch Martin (ähnlich wie bei "In the Name of Love") stark erweitert wurde. Die Grundkonzeption aber blieb unangetastet, und auch wenn die Geschichte in einigen Punkten dem "Jedermann"-Stoff ähnelt, setzt sie an vielen Stellen doch eigene Akzente. Und ein Utensil durfte natürlich auch diesmal nicht fehlen: unsere unverwüstliche Mülltonne als Transportbehältnis für Mikrofonständer und ähnliches, aber auch als Teil des Bühnenbildes, die uns seit der damaligen Aufführung in Elbingerode und mithin nun auch schon seit mehr als 13 Jahren begleitet. Für die Hintergrunddekoration zeichnete erneut Ute verantwortlich – teilweise unter Wiederverwertung von Motiven aus dem "Menschenfischer"-Programm, bei der Kostümschneiderei legte Martina mit Hand an. Auf der Bühne waren Jessica, Janina, Josephine und Pauline erstmals von Anfang an mit in ein neues Großprojekt eingebunden. Bandseitig waren mit Andreas und Florian im Gegensatz zu den Vorgängerprogrammen zwei Gitarristen am Start, dafür mit Holger nur ein "hauptamtlicher" Tastendrücker, da Martin seine Rolle des verlorenen Sohnes aus der ursprünglichen Fassung wieder aufnahm – diesmal allerdings ohne Baseballcap... Auch die Gräser-Brüder Mirko, Tobias und Markus füllten ihre Rollen als Vater, Bruder und Guru erneut aus. Mirko hatte in diesem Zusammenhang ein ganz eigenes Jubiläum zu feiern – seit 1983 ist er ununterbrochen in Band und Chor aktiv, damit dienstältester Mitwirkender! Ute agierte wieder als Drogendealer, der Solopart der Prostituierten wurde von Lydia übernommen. Gänzlich neu waren als Hauptakteure zwei Jünger, die von Karla und Heike gespielt wurden, und die die Rahmenhandlung des Stückes begleiteten. Es galt also einiges an Text zu lernen, neue Abläufe einzustudieren, Bühnenbild- und Instrumentenwechsel zu planen. Einige kleiner Holperer waren dabei noch zu verzeichnen, aber gerade in puncto Ausstrahlung und Intensität wusste bereits diese erste Aufführung sehr zu überzeugen, was auch die Reaktionen der etwa 120 Zuschauer bestätigten.

Im Anschluss an das Konzert folgte dann das gemütliche Beisammensein in unseren "Proberäumen" in der Evangelisch-Kirchlichen Gemeinschaft, wo auch – wie beim Kaffeetrinken am Nachmittag – einige Ehemalige zu uns stießen. Die wirkten ebenfalls im Gottesdienst am Sonntag mit, wo wir u. a. zwei Vortragslieder zu Gehör brachten: "Brüder im Haus des Herrn" (das Schlussstück aus "Verloren? Gefunden!") und "Für alle Zeit", dessen Text aus der Feder von Bandgründer Jörg Börner stammt, der die Gruppe von 1973 bis 1999 geleitet hatte und wie in alten Zeiten den Sologesang übernahm. Ein anstrengendes, aber auch sehr gesegnetes und erfahrungsreiches Wochenende fand somit mit einer Hymne an den sein Ende, der uns das alles erst ermöglicht: unserem Vater im Himmel. Ein besonderer Dank geht auch an Markus, der alle organisatorischen Lasten auf sich genommen und bravourös ge- und ertragen hatte.

Martin